domingo, 6 de mayo de 2007

LITERATUR UND DAS ERLERNEN DER SPANISCHEN SPRACHE




Por José Carlos Contreras Azaña


Beim Erlernen des Spanischen als Fremdsprache gibt es die Tendenz, Nachdruck auf die mündliche Kommunikation zu legen. Aber es ist eine Tatsache, daß das Lesen literarischer Texte das Niveau des Verständnisses der Sprache hebt, so wie es auch hilft, das Vokabular zu bereichern und die grammatikalischen Kenntnisse zu vertiefen.

Das Erlernen einer Fremdsprache ist ein vielseitiger Prozeß. Die Literatur kann uns helfen, die Pforten des Paradieses der Sprache zu öffnen. Dabei muß man sich klar machen, daß vor allem- neben möglichen anderen Gesichtspunkten - der Wunsch, eine andere Kultur kennenzulernen, einen Grund für den Studenten darstellt, die spanische Sprache zu erlernen.

Insoweit wird das Benutzen von Lektüre regelmäßig helfen, Lösungen zum besseren Verständnis der Sprache zu finden.

Je ausgeprägter die Praxis der Lektüre, um so größer wird das Beherrschen der grammatikalischen Struktur und des Wortschatzes sein. Texte in fremder Sprache zu verstehen, ist eine sehr wichtige Fähigkeit, aber auch die schwierigste. Insoweit ist es die Kunst des Spanischlehrers, seinen Schülern das Verständnis der spanischsprachigen Literatur zu vermitteln.

LESER UND ARTEN DER LEKTÜRE

Dabei muß man berücksichtigen, mit welcher Gruppe man literarische Texte erarbeitet.

Wir können sie in drei Sparten einteilen:

Schüler, die die Basis der Sprache beherrschen, Schüler mittleren und fortgeschrittenen Niveaus.

In diesem Zusammenhang gibt es drei Arten von Lektüre:

  1. Lesestoff, mit dem man erlernt, Basisinformationen zu verstehen, wie Zahlen, Namen Uhrzeiten, Daten, einfache Kommunikation
  2. Texte, für die man das Wissen benötigt, Sinn und Inhalt einer komplizierteren Mitteilung zu verstehen
  3. Lesestoffe, für die man eine umfassendere Wortkapazität sowie Spracherfahrung benötigt. um den Text zu analysieren

Nummer eins ist vorgesehen für Schüler mit Grundwissen in Spanisch, die kleine Zeitungsartikel verstehen, Kurzgeschichten oder Ausführungen in Lexika - frei von grammatikalischen Schwierigkeiten.

An dieser Stelle hatte ich die Gelegenheit, mit 3-minütigen Märchen aus Videos (z.B. „Rotkäppchen“, „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“) zu experimentieren, die ich per Satellit aus dem lateinamerikanischen bzw. spanischen Fernsehen kopierte. Zunächst haben wir die von mir aufgeschriebenen Texte der Dialoge der Videos gelesen, und danach die Bilder betrachtet und die Dialoge erneut gehört.

Niveau zwei ist für Schüler gedacht, die den Zusammenhang eines Textes begreifen und sich in einer höheren Stufe befinden. Sie verstehen kurze und längere Geschichten, Gedichte oder erste Kapitel von Romanen.

Ein großer Teil der Schüler wurde durch diesen ersten Kontakt mit längeren literarischen Werken angeregt, den Text auf eigene Faust weiterzulesen und so selbstständig die Lektüre zu beenden.

Der dritte Teil betrifft die Schüler, bei denen ein hohes Niveau kritischen Denkens besteht.

Sie verstehen nicht nur die Texte, sondern sind auch in der Lage, sie zu diskutieren, zu analysieren, die erhaltenen Ideen auszutauschen und mit ihren täglichen Erfahrungen zu vergleichen.

Diese Gruppe ist etwas Besonderes, reich an Wissen und Wünschen, dazuzulernen. Für sie braucht es Fingerspitzengefühl beim Aussuchen literarischer Texte. Oft sind es auch die Schüler selbst, die ihre Wünsche nach einem bestimmten Autor oder Werk äußern.

WAS LESEN WIR

Es ist eine Herausforderung für jeden Spanischlehrer, die literarischen Texte auszusuchen, die sich für den Unterricht eignen. Von Vorteil ist es dabei, wenn diese Texte vielfältig sind und insbesondere eine sprachliche Vielfalt wiederspiegeln, sei es in Syntax, Semantik oder Sprachstilen. Sie sollen ja für die Gruppe, für die ich sie auswähle, die Schwierigkeitsstufe erhöhen, wobei wichtig ist, daß immer das Interesse am Text beibehalten wird.

Normalerweise benutze ich die erzählenden Texte so wie sie sind. Allerdings muß ich zugeben, daß es wenige Male vorgekommen ist, daß ich das Verständnis der Lekrüre erleichtert habe: Ich habe Texte vereinfacht, Informationen gekürzt, sehr komplizierte Punkte entfernt oder verständlichere Begriffe eingeführt. So versuche ich, das Verständnis und die Sprachgewandtheit der Lektüre zu fördern.

Diese Ausbesserungen und kleinen Veränderungen des Textes sind wichtig, damit er einfach nicht zu kompliziert für das Verständnis ist. Ich wiederhole, das kann man für die Grund- und Mittelstufe machen. Bei den Fortgeschrittenen allerdings muß der Text genauso akzeptiert werden, wie er ist und darf nicht verändert werden.

TEXTAUSWAHL

Ausgehend von meiner Erfahrung, denke ich, daß es die Kurzgeschichte ist, die am stärksten in der Spanischklasse von Nutzen ist. Wegen ihrer Kürze, ihrer Fähigkeit, zusammenzufassen, die den Schüler nicht entmutigt, wie es bei langen und schwierigen Lesestücken passieren kann. Die Handlung motiviert, gleichzeitig enthält das Lesestück strukturelle Schwierigkeiten der Sprache.

Die Kurzgeschichte kann wiederholt werden, was das das grammatikalische Wissen und den Wortschatz des Schülers fördert, weil es ihn fühlen läßt, daß er nicht nur den Text tatsächlich umfassend verstanden, sondern auch noch Spaß daran hat.


Dabei ist die Fähigkeit des Lehrers wichtig, die Texte ausfindig zu machen, die seine Schüler interessieren. Deshalb muß der Lehrer die Literatur kennen, ja sie sollte seine Leidenschaft sein. Das wird die Textauswahl erleichtern. Daneben aber sollte der Lehrer berücksichtigen, welche Autoren seine Schüler interessieren.


Keinesfalls darf er außer Acht lassen, wer sein Publikum ist. Die Vorlieben können von Nationalität zu Nationalität variieren und können auch vom Studienort abhängig sein.


So sind z.B. Schüler von mir nach Argentinien gereist, also haben wir Geschichten von Cortazar („Rayuela“), Borges („Fiktionen. Erzählungen“) oder Märchen des eingeborenen Volkes der Tobas („Leyendas, mitos, cuentos y otros relatos Tobas“) gelesen, andere reisten nach Andalusien, so haben wir Gedichte von Garcia Lorca („Zigeunerromanzen“) , Antonio Machado („Neue Lieder“) und Rafael Alberti („Matrose an Land“) oder die Geschichten über die Alhambra von Washington Irving („Erzählungen von der Alhambra“) durchgenommen.


Wieder andere reisten nach Mexiko, so daß wir Texte von Carlos Fuentes („Der Tod des Artemio Cruz“), Juan Rulfo („Pedro Páramo“), Octavio Paz („Gedichtbände“) und die Legenden des Popol Vuh behandelt haben. Andere bereisten den Amazonas, und so haben wir Ciro Alegria ( „Die goldene Schlange“), Jorge Icaza („Huasipungo“), Roger Rumrill („Narraciones de la Amazonía“) oder Luis Sepúlveda („Der Alte, der Liebesromane las“) gelesen. Durch die letzteren Lektüren haben wir die Lebensweise der Menschen des Urwaldes kennengelernt, die mit der Mutter Erde eng verbunden sind und sie nicht zerstören– wie tendenziell der „moderne Mensch“.


Manchmal habe ich auch mit aus anderen Sprachen übersetzten Werken gearbeitet: Paulo Coelho („Der Alquimist“), Günter Grass (Mein Jahrhundert“), Franz Kafka („Der Prozess“) , Jostein Gaarder („Sofies Welt“) neben anderen.


So haben wir etwa Erzählungen von Garcia Marquez („Augen eines blauen Hundes“), Roberto Bolaño („Telefongespräche“), Mario Benedetti („Montevideanos“), Javier Marias („Als ich sterblich war“), Max Aub („Cuentos“), Isabel Allende („Geschichten der Eva Luna“), Augusto Monterroso („Das schwarze Schaf un andere Fabeln“), Manuel Rivas („¿Qué me quieres amor?“), Adolfo Bioy Casares („Recuerdo de las sierras y otros cuentos“) , Alvaro Pombo („Luzmila“), Antonio Galvez Ronceros („Oktober und andere Erzählungen“), und Cronwel Jara („Der Wundertäter“ und andere Erzählungen aus Spanisch Amerika: Perú“) als die Bekanntesten gelesen.

Weiterhin haben wir eine Serie von Märchen („Cuentos latinoamericanos Antología“, „Nuevo cuento peruano Antología“, „Spanische Kürzestgeschichten“,usw) gelesen, die eine angenehme und kurze Lektüren darstellen.Von ihnen sind erwähnenswert die gesammelten Geschichten von Eduardo Galeano („Erinnerung an das Feuer“ usw), Amazonasmärchen von Roger Rumrill und Kurzgeschichten anderer unbekannter Autoren, außerdem einige Gedichte von Pablo Neruda, César Vallejo, Alejandra Pizarnik, Gonzalo Rojas, Ernesto Cardenal, Luis Cernuda, José Watanabe und anderer.

Romane einiger Autoren, die wir behandelt und von denen wir die ersten Kapitel gelesen haben, sind von Miguel de Cervantes Saavedra („Don Quijote de la Mancha“), Roberto Bolaño („2666“), Tomas Eloy Martinez („Der Flug der Königin“), Antonio Skarmeta („Das Mädchen mit der Posaune“), Giaconda Belli („Bewohnte Frau“), Mario Vargas Llosa („Das böse Mädchen“), Eduardo Mendoza („Nichts Neues von Gurb“), Zoe Valdes („Das tägliche Nichts“), Jorge Volpi („Das Klingsor-Paradox“), Carlos Ruiz Zafon („Der Schatten des Windes“) und Idelfonso Falcones de Sierra („La catedral del mar“).

WARUM LITERATUR

Die Lektüre gibt den Schülern die Möglichkeit, die spanischsprachige Welt zu entdecken: Lateinamerika mit seinen präkolumbianische Kulturen, die heute noch leben, Regionen der Kontraste zwischen Armut und Reichtum, einzigartige Natur neben brutaler Umweltzerstörung, Solidarität und Hoffnung ebenso wie Verzweiflung und gewaltsamer Tod, Tanz, Musik und Magie. Das Gleiche gilt für die Welt Spaniens, mit ihren verschiedenen Kulturen, dem arabischen Erbe und der Spur des Bürgerkrieges.

Die Literatur zeigt dem Schüler, daß die Sprache, die er erlernt, nicht die eines einzigen Landes ist, sondern die einer Vielzahl von Kulturen und daher eine Vielzahl verschiedenster sprachlicher Ausdrucksformen besitzt.

Dabei läßt uns die Literatur die Vielfalt dieser Sprache erlernen, ihrer Dialekte, ihrer Regionalismen und ihrer einzigartigen Eigenheiten, die aus der Verbindung des Spanischen mit Sprachen der eingeborenen Völker Lateinamerikas und der Migrantengruppen entstanden sind.

Die Literatur ist der Schlüssel, der die Pforten öffnet, um sich am Busen der Sprache zu nähren. JOSÉ CARLOS CONTRERAS AZAñA

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